Die Geschichte der Familie Waldvogel / Hochberg
Die Geschichte der Waldvögel auf dem Hochberg beginnt 1919.
In diesem Jahr heiratete Albert Waldvogel vom Kettererhof in Langenordnach
Balbina Kleiser vom Unterengenbachhof in Schollach.
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Balbina war Pflegtochter von Josef und Kreszentia Willmann (ihre Tante) vom Bärenhof, die den Engel-Hochberg 1904 kauften.
Nachdem ihre Tante 1907 starb zogen Josef, Balbina und eine weitere Schwester auf dem Hochberg.
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Als nun Balbina heiratete, verkaufte ihr der Pflegevater den Engel.
Albert und Balbina bekamen insgesamt 8 Kinder (2 Jungs und 6 Mädchen)
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Zum Gasthaus gehörte seit je her eine kleine Landwirtschaft. Da war es klar, dass alle mit anfassen mussten, auch die Kinder.
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Neben der Hilfe beim Versorgen des Viehs und z.B. beim Heuen, zählte es zu den Aufgaben der
schulpflichtigen Kinder, Freitag nach der Schule beim Wirt vom Oberen Wirtshaus in Langenordnach
die Forellen für den Mittagstisch der Gäste abzuholen.
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Ernst Waldvogel (Nachfolger und jüngster Sohn von Albert und Balbina) erzählt am Stammtisch
des öfteren, dass die Forellen bei Schulschluss noch, manches Mal, munter und fidel im Teich
schwammen und erst noch gefangen werden mussten.
Da musste der normalerweise 40 minütige Heimweg schon etwas zügiger zurückgelegt werden.
Und oft kam dann ein der größeren Geschwister schon entgegen gelaufen,
um den vermeintlichen Trödler etwas an zu spornen.
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Wobei früher nicht nur die Forellen zu Fuß zum Engel hoch gebracht wurden.
Es wurde alles, was nicht selbst im Garten oder Stall selbst hergestellt wurde zu Fuß
oder im Winter mit dem Schlitten herbei geschafft. Auch die Getränke wie Wein oder Bier.
Wenn man großes Glück hatte traf man unterwegs den Postboten oder den Milchwagen,
die einen dann mitnahmen.
Balbina und Albert führten die Geschicke des Engels bis zum Tod von Albert Ende 1973.
Danach übergab Balbina das Gasthaus an ihren jüngsten Sohn Ernst und sein Frau Anita
geborene Berger vom Altvogtshof in Schollach.
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Ernst arbeitete gleich nach der Schule zusätzlich bei der Gemeinde als Waldarbeiter und
betreibt die zum Gasthaus zugehörige Landwirtschaft. Anita, die in mehreren Hotels
(u.a. Hotel Ochsen in Saig) in Küche und Service Erfahrung gesammelt hatte, unterstützte seit
ihrer Hochzeit 1963 Balbina in der Küche. Nach dem Tot ihrer Schwiegermutter Ende 1975 übernahm
sie die Verantwortung in der Küche.
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Ernst und Anita bekamen drei Söhne Günter, Harald und Thomas.
Die Jungs halfen sobald sie konnten
in der Landwirtschaft und in der Wirtschaft mit.
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Thomas, der jüngste, erlernte das Kochhandwerk im Jostalsüble in Titisee-Neustadt.
Bevor er allerdings soweit war, übernahm er sonntags die Unterstützung des Service,
während seine großen Brüder in der Küche halfen.
Und im Service bekommt man ja bekanntlich für gute Arbeit Trinkgeld.
Wobei manch ein Gast lieber etwas altersgerechter hin und wieder einen Trecker oder ein anderes
Fahrzeug mitbrachte. Somit hatte Thomas bald den größten Fuhrpark in Oberschollach.
Seine Brüder, die in der Küche halfen waren natürlich nicht so gut mit Trinkgeld ausgestattet.
Und als Thomas etwas älter war zählte er seinen großen Brüdern regelmäßig Sonntagabends vor,
wie viel er wieder eingenommen hatte. "Und jeden einzelnen Groschen hat er in sein Sparschwein
gesteckt!"
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Ernst ältere Schwester Wilhelmina, genannt Tante Mine, betreute die Gäste im Service, bis zu einem Unfall im Jahr 2002, danach arbeitete sie in der Küche mit.
Im Alter von 88 Jahren starb Sie im April 2013.
1975 wurde die Wirtschaft um ein Nebenzimmer mit ca. 20 Sitzplätzen erweitert und mit einer Ölheizung zusätzlich zum Kachelofen ausgestattet. Die Gästezimmer wurden modernisiert und nach und nach alle mit eigener Dusche und Toilette ausgestattet.
Um die Eltern im Betrieb zu unterstützen stieg Thomas 1992 in den Betrieb mit ein.
Um sich der veränderten Nachfrage z.B. nach Ferienwohnungen anpassen zu können entstand von 1994 bis 1996 ein "Liebding", in dem zusätzlich 2 Ferienwohnungen untergebracht sind.
Zum Anfang des Jahres 2001 übergaben Ernst und Anita ihrem Sohn Thomas die Verantwortung für den Engel. Die Verantwortung abgeben heißt für die beiden aber nicht, das sie sich vollständig aus dem Engel zurückgezogen haben.Beide unterstützen Thomas bei den täglichen Aufgaben, die so eine Schwarzwaldgaststätte mit sich bringt.
Seit April 2007 unterstützt nun auch Thomas Frau Sonja geborene Bertram aus Hamburg den Familienbetrieb.
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